Wichtige Hinweise zum Thema Beratung

Manchmal kann es ganz schnell gehen: Ein Unfall, ein Sturz, eine Krankheit – und jemand wird pflegebedürftig. Hier erfahren Sie, was jetzt zu tun ist.
Weitere Informationen erhalten Sie außerdem am Pflegetelefon unter der Nummer 030 20 17 91 31.

Kurzinformationen zum Thema Beratung

In Deutschland lebten Ende 2021 rund 5 Mio. Pflegebedürftige.

Fünf von sechs Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt. Davon gelten 2,55 Millionen Pflegebedürftige als allein durch Angehörige versorgt.

Seit dem 01. Januar 2017 gelten nach dem Sozialgesetzbuch (SGB XI) Personen als pflegebedürftig, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen.

Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen können.

Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, bestehen.

Häufige Fragen zum Thema Beratung

Allgemein

Wo erhalten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen Beratung?

Versicherte können eine umfassende Beratung durch die Pflegeberaterinnen und -berater ihrer Kranken-/Pflegekasse erhalten. Diese verfügen über umfassendes Wissen und können so das vorhandene Leistungsangebot vorstellen und unterstützend tätig werden. Auf Wunsch kann diese Beratung auch zu Hause durchgeführt werden. Setzen Sie sich also mit Ihrer Pflegekasse oder der Pflegekasse der zu pflegenden Person in Verbindung.

 

Informationen rund um das Thema Pflege erhalten Sie auch bei den Pflegestützpunkten. In diesen Pflegestützpunkten finden Sie die von den Pflegekassen eingesetzten Pflegeberaterinnen und -berater. Wo sich ein solcher Stützpunkt in Ihrer Nähe befindet, erfahren Sie bei Ihrer Pflegekasse.

 

Für privat Versicherte wird die Pflegeberatung durch das Unternehmen „COMPASS Private Pflegeberatung“ angeboten. Weitere Informationen erhalten Sie unter: COMPASS Private Pflegeberatung – www.compass-pflegeberatung.de


Umfangreiche Informationen zum Thema Pflege, z.B. auch zur Gewaltprävention, sowie eine Datenbank mit unterschiedlichen Ansprechstellen für Pflegebedürftige und Angehörige finden Sie außerdem auf der Internetseite https://beratungsdatenbank.zqp.de .

Welche Hilfen gibt es für ältere Menschen?

Nicht immer können Kinder oder Enkel die volle Pflege und Versorgung einer oder eines hilfebedürftigen Angehörigen übernehmen. Deshalb gibt es in Deutschland ein breites Hilfenetz für ältere Menschen. So bieten verschiedene Dienste und Einrichtungen eine Vielzahl von Angeboten für die Erledigung täglicher Arbeiten. Es gibt eine gute Versorgung mit professionellen Pflegediensten, die im Bedarfsfall die Pflege in der Wohnung durchführen. Darüber hinaus bieten viele Organisationen mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ihre Unterstützung an und sorgen dafür, dass Sie im Alter möglichst lange in Ihrem vertrauten Wohnquartier bleiben können.

 

Hierzu zählen z. B. die Seniorenbüros. Sie sind Informations-, Beratungs- und Vermittlungsstellen für ehrenamtliches und freiwilliges Engagement in der nachberuflichen und nachfamiliären Lebensphase. Sie entstanden Anfang der 1990er-Jahre auf Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und richten sich an Menschen ab 50 Jahre, die für andere aktiv werden wollen. Heute gibt es in Deutschland rund 300 Seniorenbüros. 

 

Weitere Informationen finden Sie unter:
Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros – www.seniorenbueros.org

 

Unterstützungsangebote erhalten Sie auch durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die von den vielen Freiwilligenagenturen vermittelt werden. Ob eine Freiwilligenagentur in Ihrer Nähe ist, erfahren Sie über die Postleitzahlensuche auf der Internetseite der Bundesarbeitsgemeinschaften der Freiwilligenagenturen. Fragen Sie bei der Freiwilligenagentur in Ihrer Nähe nach Hilfsangeboten. Gegebenenfalls werden Sie an entsprechende Organisationen vermittelt, die die Freiwilligen entsenden.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen – www.bagfa.de

Was sind Seniorenbüros und wo finde ich sie?

Seniorenbüros sind Informations-, Beratungs- und Vermittlungsstellen für ehrenamtliches und freiwilliges Engagement in der nachberuflichen und nachfamiliären Lebensphase. Sie entstanden Anfang der 1990er-Jahre auf Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und richten sich an Menschen ab 50 Jahre, die für andere aktiv werden wollen. Heute gibt es in Deutschland rund 300 Seniorenbüros. Sie bieten:

  • Übernahme kommunaler Aufgaben im Bereich der offenen Altenhilfe
  • Information, Beratung und Vermittlung von älteren Menschen, die an freiwilligem Engagement interessiert sind
  • Beratung von Einrichtungen zur Vermittlung älterer Freiwilliger
  • Begleitung älterer Freiwilliger
  • Angebote zur Fort- und Weiterbildung
  • Initiierung, Beratung und Unterstützung von Projekten
  • Kooperation und Vernetzung innerhalb der Kommune
Wie finde ich passende Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen?

Adressen von ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen erhalten Sie bei Ihrer Pflegekasse. Privat Versicherte können sich an ihr Versicherungsunternehmen wenden oder an den Verband der Privaten Krankenversicherung e. V., Gustav-Heinemann-Ufer 74c, 50968 Köln. Informationen erhalten Sie auch über das Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit unter 030/3406066-02. Auf den Internetseiten der Pflegeversicherungen können die Kontaktdaten der ambulanten Pflegedienste vor Ort über eine Postleitzahlensuche ermittelt werden.

 

Die Heimverzeichnis gGmbH bietet Ihnen ein Verzeichnis stationärer Betreuungseinrichtungen im Internet an. Bei Eingabe des Wohnorts werden stationäre Wohn- und Betreuungsangebote für ältere Menschen angezeigt. Sie erhalten hier auch Informationen über die Qualität der Einrichtungen. Über die Postleitzahlensuche können Sie Einrichtungen vor Ort finden www.heimverzeichnis.de.

Kann ich jemanden vorübergehend in einer Pflegeeinrichtung betreuen lassen?

Viele Pflegebedürftige sind nur für eine begrenzte Zeit auf vollstationäre Pflege angewiesen, insbesondere bei der Bewältigung von Krisensituationen bei der häuslichen Pflege – etwa während der Urlaubszeit oder bei Krankheit der Pflegeperson – oder übergangsweise z. B. nach einem Krankenhausaufenthalt. In Kurzzeitpflege-Einrichtungen werden die Pflegebedürftigen medizinisch und sozial betreut. Nachtpflege bietet sich in den Fällen an, in denen ältere Menschen tagsüber in ihrer vertrauten Wohnung leben, aber nachts in einer teilstationären Einrichtung betreut werden müssen. Tagespflege ermöglicht Tagesstrukturierung und fördernde Betreuung in einer Gruppe, aus der die Pflegebedürftigen nachmittags wieder nach Hause zurückkehren.

Wo finde ich Informationen über Palliativplätze und ambulante Palliativdienste?

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin stellt auf ihrer Internetseite den "Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland" zur Verfügung.

Mehr als 3.000 Anlaufstellen und Ansprechpartner sind in dieser Online-Adressdatenbank verzeichnet.

Damit Ratsuchende „auf Knopfdruck" erfahrene Ärzte, Teams, Hospize, Dienste oder Palliativstationen in ihrer Nähe finden, steht eine Postleitzahlen- und Umkreissuche zur Verfügung.

 

Die Online-Adressdatenbank wird in mehreren Sprachen (Englisch, Französisch, Polnisch, Russisch, Türkisch, Vietnamesisch, Rumänisch, Ukrainisch und Arabisch) angeboten.

Pflege im häuslichen Bereich

Kann man auch zu Hause betreut werden?

Ambulante Pflegedienste unterstützen Sie zu Hause in der gewohnten Umgebung. Sie sind Teil des Angebots von Wohlfahrtsverbänden, Kommunen und privaten Anbietern. Zu den Leistungen gehören neben der Pflegeleistung auch hauswirtschaftliche und soziale Betreuungsangebote. Finanziell wird die Inanspruchnahme der Pflegedienste dann von der Pflegekasse unterstützt, wenn die Pflegebedürftigkeit durch den Medizinischen Dienst bestätigt wurde. Entscheidungskriterien für den „richtigen“ Pflegedienst sollten die Art und Ausgestaltung der Leistungen und die räumliche Nähe des Anbieters zum eigenen Wohnort sein.

Wo finden pflegende Angehörige Unterstützung?

Einen pflegebedürftigen Menschen zu betreuen, ist eine anspruchsvolle und anstrengende Tätigkeit. Nicht selten gehen Angehörige bei der häuslichen Pflege und Fürsorge über ihre eigenen Belastungsgrenzen hinaus. Um seelischen Stress besser bewältigen zu können und das Auftreten von Krankheitssymptomen zu verhindern, bietet das Onlineportal www.pflegen-und-leben.de der Zentrum ÜBERLEBEN gGmbH eine psychologische Onlineberatung bei seelischer Belastung durch den Pflegealltag.

 

Weitere Informationen zur psychologischen Onlineberatung finden Sie hier:
Zentrum ÜBERLEBEN gGmbH – www.pflegen-und-leben.de

Gibt es Kurse, in denen ich mich auf die Pflege vorbereiten kann?

Die Pflegeversicherungen bieten kostenlose Kurse an, in denen Grundkenntnisse der häuslichen Pflege vermittelt werden. Sie reichen vom rückenschonenden Heben bis zur richtigen Nutzung von Hilfsmitteln. Außerdem bieten diese Kurse pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Schulungen sind auch zu Hause möglich.

Wie vermeide ich Zwang und Gewalt in der Pflege?

Betreuung und Versorgung von Menschen mit Demenz werden oftmals durch motorische Unruhe und herausfordernde Verhaltensweisen erschwert. Gerade in fortgeschrittenen Krankheitsstadien, wenn sprachliche Kommunikation nicht mehr möglich ist, werden freiheitsentziehende oder freiheitseinschränkende Maßnahmen eingesetzt, um die Betroffenen vor Schaden zu bewahren. Dabei bleibt das Selbstbestimmungsrecht auf der Strecke.

 

Dass gute Pflege auch ohne Zwang möglich ist und wie Gewalt in der Pflege vermieden werden kann, darüber informiert die Internetseite des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) hier:

www.pflege-gewalt.de

Telefonische Beratung und schnelle Hilfe für Angehörige

Logo Pflegetelefon - 030 20 17 91 31

Sie wissen nicht weiter? Das Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums erreichen Sie von Montag bis Donnerstag derzeit zwischen 9:00 und 16:00 Uhr und per E-Mail: info(at)wege-zur-pflege.de.

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